Das Paderborner Palliativnetz hat einen neuen Vorsitzenden

Harald Müller-Huesmann folgt auf Prof. Dr. med. Andreas Lübbe

Im Vorstand des Paderborner Palliativnetzes ist jetzt der Generationswechsel erfolgreich vollzogen worden. Harald Müller-Huesmann aus Warburg (46) hat den Vereins-Vorsitz von Prof. Dr. med. Andreas Lübbe (61) übernommen. Der Paderborner hat dieses Ehrenamt 13 Jahre lang ausgeübt und das Palliativnetz maßgeblich entwickelt. Er ist fortan Schriftführer des Vereins.

Vorstandswechsel Palliativnetz Paderborn
Bild: Harald Müller-Huesmann (links) hat jetzt den Vorsitz des Paderborner Palliativnetzes von Prof. Dr. med. Andreas Lübbe übernommen.

Weiterhin gehören zum Vorstand Dr. med. Johannes Meiß, Delbrück, als 2. Vorsitzender, Dr. med. Michael Stoltz, Höxter, als Fortbildungsbeauftragter sowie Dr. med. Jan Hinnerk Stange, Bad Lippspringe, als Schatzmeister.
„Wir haben die Amtsübergabe mit Bedacht vorbereitet und stellen sicher, dass das Paderborner Palliativnetz seine erfolgreiche Entwicklung fortführen kann“, macht Prof. Dr. med. Andreas Lübbe deutlich. Gegründet wurde der Verein vor 14 Jahren mit dem Ziel, die palliativmedizinische Versorgung in den Kreisen Paderborn und Höxter zu verbessern.
Das Palliativnetz ist aus dem Zusammenschluss von Ärzten entstanden, die sich der palliativmedizinischen Versorgung verpflichtet fühlen. lm Zuge der Entwicklung gab es eine Ausweitung auf andere Berufsgruppen. Dem Verein gehören jetzt Ärzte, Pflegekräfte, Menschen und Institutionen an, die interdisziplinär zusammenarbeiten und sich für die palliativmedizinische Versorgung im Hochstift Paderborn und den angrenzenden Gebieten einsetzen.
Der Verein ist Träger des Palliativmedizinischen Konsiliardienstes (PKD). Dieser steht „rund um die Uhr“ zur Verfügung, um etwa Haus- und Fachärzte sowie Haus- und Fachärztinnen bei der Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen zu beraten und zu unterstützen.
Harald Müller-Huesmann ist als Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn tätig und gleichzeitig Ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums im dortigen MediCo. Er wohnt in Warburg und kennt sich somit in den Kreisen Paderborn und Höxter gleichermaßen aus.
„Ich trete in große Fußstapfen und weiß um die Verantwortung als Vorsitzender eines Vereins, der für die palliativmedizinische Versorgung der Menschen eine große Rolle spielt“, sagt Harald Müller-Huesmann.
Aktuell gehören 12 Medizinerinnen und Mediziner zum Qualitätszirkel des Vereins; in regelmäßigen Zusammenkünften tauschen sie sich über aktuelle Entwicklungen und die palliativmedizinische Versorgung der Menschen im Hochstift aus.
Während in der Anfangsphase des Netzwerkes die Finanzierung der Patientenversorgung eine Herausforderung war, ist sie mittlerweile im Sozialgesetzbuch verankert. „Jede und jeder hat in Deutschland Anspruch auf eine palliativmedizinische Versorgung“, weiß Harald Müller-Huesmann. „Diese wird durch die Krankenkassen finanziert. Konkret bedeutet dies, dass unser Team rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres erreichbar ist und unsere Hilfe immer in Anspruch genommen werden kann.“
Dies gelte in erster Linie für Hausärztinnen und -ärzte, wenn sie Patientinnen und Patienten mit einer begrenzten Lebensprognose von maximal einem halben Jahr versorgen.
Ein wichtiges Ziel des Netzwerkes sei es zudem, Hausärztinnen und -ärzte dabei zu unterstützen, bei Betroffenen eine Lebenszeit-Prognose zu erstellen. Im Fokus stehen dabei vor allem Menschen mit Krebsleiden, aber auch anderen schweren Krankheiten, die zum Tod führen.
Dem Vorsitzenden steht seit diesem Jahr mit Longinus Lomp ein hauptamtlicher Geschäftsführer zur Seite. Gemeinsam mit ihm will der Vorstand und insbesondere der neue Vorsitzende die palliativmedizinische Versorgung im Hochstift weiterentwickeln.
Dazu gehört auch Informationsarbeit. In diesem Zusammenhang macht Prof. Dr. med. Andreas Lübbe auf die Veranstaltung „Aspekte der Palliativmedizin“, die am 24. November im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn stattfindet, aufmerksam. Infos dazu sowie zum Paderborner Palliativnetz gibt es online unter palliativnetz-paderborn.de.