Ausgangslage
Die bisherige Form der Netzwerkarbeit im Paderborner Palliativnetz e. V. beruhte in der Vergangenheit auf Austausch von Informationen, Problemerörterung und Situationsdeutungen und genügt den zukünftigen Anforderungen der gesundheitlichen Versorgung aufgrund einer höheren infrastrukturellen Komplexität nicht mehr.
Die Herausforderung der Zukunft liegt in der Bewältigung des demographischen Wandels, der sich in allen relevanten Bereichen des Gesundheitswesens vollzieht. Mit der Alterung der Bevölkerung steigt u. a. die Nachfrage nach professioneller Pflege. Gleichzeitig entwickelt sich eine wachsende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage und es verschärfen sich Versorgungsengpässe in der palliativen Versorgung.
Durch die immer weiter voranschreitende Segmentierung und funktionsbezogenen Versorgungsstrukturen bedarf es einer wachsenden Koordination aller Dienstleister. Die Ebene der Netzwerkarbeit bezogen auf den Einzelfall ist nicht mehr ausreichend. Deutlich wird dies z.B. bei Themenkomplexen wie bei der palliativen Versorgung in Pandemiezeiten oder der Einführung der gesundheitlichen Versorgungsplanung.
Förderung der Koordination von Aktivitäten in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken (HPNW) durch eine Netzwerkkoordinatorin oder einen Netzwerkkoordinator gemäß § 39d SGB V
Übergeordnetes Ziel ist der systematische Aufbau eines regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerkes, das sich an den jeweiligen gewachsenen Strukturen und regionalen Gegebenheiten orientiert und für alle offen ist.
Der Netzwerkkoordinator soll, ausgehend von dieser Grundlage ein milieubildendes Netzwerk aufbauen, welches aus der Situationsdeutung zu gemeinsamer Sicht, Vorbereitung kollektiver Entscheidungen und Handlungsoptionen kommt.
Mit der Förderung eines Netzwerkkoordinators auf der Grundlage des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz – GVWG § 39d) ist die Transformation vom Informationsnetzwerk hin zu einem milieubildendenden Netzwerk möglich.
Dadurch wird die bisherige Aufgabenstellung des Paderborner Palliativnetz e. V.; patientenbezogene Koordination und Organisation zu organisieren, in eine übergeordnete Zusammenarbeit überführt.
Sachstandsbericht des Netzwerkkoordinators gem. § 39d SGB V
Jährlich erstellt der Netzwerkkoordinator für die Kostenträger einen aktuellen Sachstandsbericht, der öffentlich einsehbar ist.